Am Mittwoch wurde dem Vorstand der Förderbescheid von LEADER über rund 177.000 EUR für die Kletterturmerweiterung übergeben.
Hier der Pressebericht des Traunsteiner Tagblatts:
Der nächste Schritt zum neuen Kletterturm
Traunstein – »Der Kletterturm ist ein tolles Aushängeschild und Freizeitangebot«, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Hümmer bei der Übergabe des Förderbescheids über rund 177.000 Euro für den geplanten, neuen Kletterturm der DAV-Sektion Traunstein auf der Anlage am Schwimmbad. Das Stadtoberhaupt dankte allen vom Verein und der LAG Chiemgauer Alpen für ihr Engagement. Mit den eingegangenen Förderbescheiden geht das Vorhaben nun in die nächste Phase.
Geplant ist ein neuer Turm als Holzkonstruktion mit sogenannten Mehrschichtplatten, auf denen die künstlichen Griffe für die Kletterer montiert werden. Mit dem Turm allein, der netto etwa 250.000 Euro kosten wird, ist das Projekt noch nicht abgeschlossen. Hinzu kommt eine Umkleide, aufgeteilt in dreimal 15 Quadratmeter für Frauen und Männer sowie einen Lagerraum. Eine elektronische Zugangsanlage soll künftig auch eine Ticketbestellung via Internet ermöglichen. Und auch der Zaun um die Anlage soll erneuert werden.
Läuft alles nach Plan, könnte nach dem Ende der Badesaison Mitte September mit den Arbeiten begonnen werden. Dann sollen die Fundamente für den Turm und die Umkleiden betoniert werden. Im Frühjahr 2024 soll dann der Turm aufgestellt werden. Die Fertigstellung des gesamten Projekts ist bis spätestens Ende 2024 geplant.
Die Gesamtkosten für alle Maßnahmen belaufen sich auf rund 724.000 Euro brutto. Netto liegen die Kosten bei etwa 609.000 Euro. Die zuwendungsfähigen Kosten belaufen sich netto auf rund 589.000 Euro, von denen 30 Prozent, also etwa 177.000 Euro, durch die LEADER-Fördermittel abgedeckt werden. Hinzu kommen Fördergelder vom DAV-Bundesverband mit 46.000 Euro, von der Stadt Traunstein in Höhe von 40.000 Euro sowie vom Landkreis mit 7500 Euro. Somit bleibt der Sektion Traunstein ein Eigenanteil von rund 339.000 Euro, der durch Rücklagen und Darlehen finanziert werden soll. Unter anderem gibt es vom Bundesverband des Alpenvereins ein zinsgünstiges Darlehen von rund 92.000 Euro, informierte Bernhard Kraus, Kassier der DAV-Sektion, zu den Finanzen.
Als Vorsitzender der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) »Chiemgauer Alpen« übergab Siegsdorfs Bürgermeister Thomas Kamm gemeinsam mit LEADER-Koordinator Johann Kölbl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Rosenheim den offiziellen Förderbescheid aus dem LEADER-Programm. »Mit dieser Urkunde können wir ausschreiben. Alle rechtlichen Vorgaben sind jetzt erfüllt«, freute sich auch Sektions-Vorsitzender Hans Gfaller.
Die Planung sei an das Planungsbüro Färbinger-Rossmy in München vergeben worden. »Als nächstes erfolgt die Ausschreibung der Gewerke. Das Hauptgewerk ist natürlich der Turm«, sagte Kraus. Sobald die Angebote vorliegen, müsse der Sektionsvorstand noch einen Vergabebeschluss fassen. »Dann kann gebaut werden«, ergänzte Vorsitzender Gfaller zum derzeitigen Stand der Planungen.
Rechts im Bild ist der neue Kletterturm, der neben der alten Kletteranlage als eigenständiger Turm entstehen soll. Im Vordergrund sind die neuen Umkleiden eingezeichnet, die an die vorhandene WC-Anlage anschließen. (Quelle: DAV Traunstein)
Der Turm soll 15,5 Meter hoch werden – also ebenso hoch wie die bereits bestehende Kletteranlage, informierte Tom Fröhlich, Kletterreferent der Sektion. Dafür müsse die sogenannte Bouldergrotte weichen. Außerdem kommen etwa 200 Quadratmeter vom Schwimmbad zum Klettergelände dazu. Der Grund gehört der Stadt. »Die steht uns da immer sehr wohlwollend gegenüber«, unterstrich Kraus.
Etwa 130 Routen gibt es derzeit auf dem Klettergelände, an denen sich auch während der Übergabe zahlreiche Sportler tummelten. »Rund 75 Routen kommen dazu«, erklärte Fröhlich, der sich ebenfalls gerade erst von einer der Wände abgeseilt hatte. Derzeit gebe es nur gerade, glatte Flächen zum Klettern, der neue Turm sei hingegen abgestuft und verwinkelt. Dies biete ein anderes Klettererlebnis – »mal im Überhang, mal senkrecht«, so Fröhlich.
»Wir wollen mit diesem Ensemble eine bessere Kletterkapazität zur Verfügung stellen – nicht nur zahlenmäßig, sondern auch leistungsmäßig. Die Kletterer werden immer besser«, benannte Vorsitzender Gfaller die Gründe für den geplanten Neubau. »Wir haben mittlerweile über 8000 Mitglieder. Darunter sind natürlich auch einige Kletterer. Und die Sektion hat weiter Zulauf.« 434 Jahreskarten sowie 421 Tagestickets habe die Sektion im vergangenen Jahr für die Kletteranlage ausgegeben. Neben den rund 1400 Kletterern, die die Anlage jährlich nutzen würden, sind auch regelmäßig Schüler von mehrere Traunsteiner Schulen im Rahmen des Schulsports an den Wänden mit den bunten Griffen zu finden. Zudem werden dort Kletterkurse angeboten und auch die Bergwacht führe dort immer wieder Übungen durch.
»Die Kletteranlage ist ein Treffpunkt für die Jugend und auch für Senioren. Und der DAV steht nicht nur für Traunstein, sondern für unsere ganze Region«, verwies auch Thomas Kamm auf die überörtliche Bedeutung der Anlage für Sportler aller Generationen. »Auf dem Papier ist schon viel geschehen. aber es steckt noch viel Arbeit darin«, so Kamm weiter. Er sprach von einer »stattlichen Summe«, die er gemeinsam mit Johann Kölbl und LAG-Geschäftsführer Kolja Zimmermann durch den Förderbescheid übergab. »Aber das ist nur ein Teil – der Kämmerer weiß es«, sagte er lachend an Bernhard Kraus und DAV-Vorsitzenden Gfaller sowie dessen Stellvertreterin Julia Jobst gerichtet.
Bericht des Traunsteiner Tagblatts - pk